Ao. Univ.-Prof. Dr. Fink Christian
Marco Schwarz: Knie-OP in Hochrum
Der in Bormio verletzte Marco Schwarz wird am Freitag im Klinikum Hochrum (Bezirk Innsbruck-Land) am Knie operiert. Der 28-jährige Kärntner war bei der Abfahrt gestürzt und in ein Fangnetz gerutscht. Dabei riss er sich das Kreuzband und verletzte sich auch an Meniskus und Knorpel.
Der 28-jährige Kärntner soll am Freitag in der Privatklinik von Dr. Christian Fink operiert werden. Fink ist Facharzt für Unfallchirurgie, Sporttraumatologie, Orthopädie und Traumatologie und operierte zuletzt ÖFB-Teamkapitän David Alaba – ebenfalls nach einem gerissenen Kreuzband – mehr dazu in David Alaba erfolgreich in Tirol operiert.
Linksschwung wurde zum Verhängnis
Eine MRT-Untersuchung bestätigte am Donnerstagabend, dass sich Marco Schwarz bei seinem Sturz einen Riss des vorderen Kreuzbandes, einen Einriss des Innen-Meniskus und einen leichten Knorpelschaden im rechten Knie zugezogen hat. Er hatte bei der letzten Abfahrt des Jahres am Donnerstag nach einem Linksschwung im Mittelteil einen Schlag aufs rechte Knie bekommen.
„Nach dem Schwung hat es mir das rechte Knie reingedrückt. Ich hab‘ sofort gespürt, dass etwas nicht hundertprozentig passt“, erinnerte sich Schwarz. Er verspürte im Anschluss Schmerzen und wurde deshalb zu einer genauen Abklärung nach Hochrum transportiert.
Trotz der Schwere der Verletzung zeigte sich Schwarz nach der Diagnose gefasst: „Ich habe ja gleich gemerkt, dass irgendetwas nicht passt. Auch wenn eine Operation notwendig ist, geht es mir den Umständen entsprechend gut. Der Blick ist nach vorne gerichtet und das Ziel ist klar: ich will wieder dorthin zurückkommen, wo ich war. Dafür werde ich alles geben", erklärte er.
Hoffnung auf große Kristallkugel zerschlagen
Nach dem verhängnisvollen Sturz bei seinem Debüt auf der Stelvio ist für den bis dahin Führenden im Gesamtweltcup die Saison damit vorzeitig beendet. Der als Weltcup-Gesamtführender nach Bormio gereiste 28-Jährige hatte sich in diesem Winter eigentlich endgültig als Spitzenfahrer aller Klassen etablieren wollen. Als einziger Weltcup-Athlet waren dem Slalom-Sieger von Madonna Top-10-Platzierungen in allen Disziplinen gelungen. Schwarz hatte allgemein die Hoffnung genährt, als erster Österreicher seit Marcel Hirscher 2019 die große Kristallkugel gewinnen zu können.
Für Schwarz ist es nicht die erste längere Zwangspause. Er muss schwere Verletzungen beinah im Zweijahres-Takt verdauen. 2019 im Februar riss er sich das Kreuzband im linken Knie. Nach einem Einriss des Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk im November 2021 war er lange auf Formsuche unterwegs.
Schwarz’ Ausfall „bitter“ für Teamkollegen
„Wie befürchtet ist die Diagnose leider doch sehr schlimm ausgefallen bei Marco. Die Saison ist natürlich vorbei, das ist ein bitterer Verlust für die ganze Mannschaft. Klar, wenn die Galionsfigur einfach ausfällt, ist es sicher sehr, sehr schwierig“, sagte Alpinchef Herbert Mandl. Man müsse weiterkämpfen, auch wenn momentan die Stimmungslage nicht allzu positiv sei. „Morgen steht ein Super-G an. Die Burschen sind sich dessen bewusst, dass es ein schmaler Grat ist, auf dem sie sich bewegen. Sie müssen alles riskieren, um vorne dabei zu sein.“