Vergangene Woche fand der Kongress der Österreichischen Adipositasgesellschaft statt. Im Rahmen dessen ist aktuell ein neuer Leitfaden zur Behandlung der Fettleibigkeit erschienen.
Adipositas ist eine chronische Erkrankung, charakterisiert durch übermäßiges Körperfett. Damit einher gehen verschiedene Gesundheitsrisiken, Begleiterkrankungen und funktionelle Einschränkungen sowie eine soziale Stigmatisierung. Circa 13 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung sind betroffen, auch in Österreich. Innerhalb der letzten 30 Jahren hat sich die adipöse Bevölkerung verdoppelt. Grund dafür sind verhaltensbiologische, psychologische, kulturelle und sozioökonomische Veränderungen, doch auch Gene und Hormone spielen eine Rolle.
Wie wird Adipositas medizinisch betreut? Grundlage sind Änderungen im Lebensstil: energiereduzierte Ernährung, Steigerung von körperlicher Aktivität sowie Maßnahmen zur Verhaltensänderung. Eine medikamentöse Gewichtsreduktion kann bei geringgradiger Adipositas versucht werden, derzeit sind vier Wirkstoffpräparate zugelassen. Wenn konservative Maßnahmen keinen ausreichenden Erfolg zeigen, kann eine bariatrische Operation (z. B. Magenverkleinerung) in Erwägung gezogen werden.
In der Regel benötigen adipöse Menschen eine lebenslange Betreuung, unter Einbeziehung mehrerer Fachrichtungen, um eine neue Gewichtszunahme zu verhindern. – Anders gesagt: Adipositas ist auch mit dem Erreichen des Normalgewichts nicht geheilt.