Dass PatientInnen – vor allem ältere – nach dem Aufwachen aus einer Narkose kurzzeitig ein wenig verwirrt sind, ist keine Seltenheit. Dieses postoperative Delir verschwindet meist von selbst wieder. Hält jedoch ein Verwirrtheitszustand nach einem chirurgischen Eingriff an, können Symptome als Desorientiertheit, Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsstörungen, wie Halluzinationen, auftreten. Manchmal fallen diese Veränderungen der Psyche erst ein paar Tage nach Operationen auf. Auch Infektionen oder eine bereits bestehende Demenz können diese – mitunter lebensgefährlichen –Zustände auslösen.
Angehörige stellen häufig früher als das Pflegepersonal vermehrte Ängstlichkeit mit extremer Unruhe oder Interessenlosigkeit bei depressivem Rückzug fest.
Eine wesentliche Hilfe zum raschen Abklingen des Delirs sind Informationen in einfacher Sprache mit Blickkontakt in ruhigen, hellen Räumen. Telefonate sowie verständnisvolle Gespräche mit Angehörigen, Freunden und Freundinnen sind für diese verunsicherten, teilweise aber auch aggressiven Menschen sehr wichtig. Zur Wiedererlangung der Orientierung, Aufmerksamkeit und Erinnerungen können auch Fotos nützlich sein.
Falls ein schwerwiegender Verlauf eines Delirs besteht, kann eine Fachärztin bzw. ein Facharzt für Psychiatrie die Verabreichung von Neuroleptika zur Beruhigung und Reorientierung veranlassen.