Grundsätzlich wird die Lebensdauer einer Endoprothese vom Abrieb des Inlays (der Kunststoffgleitfläche) bestimmt. Dieser ist eine Frage der Beanspruchung, nicht der Zeit.
Zum Skitourengehen gibt es keine eigenen biomechanischen Studien, die eine klare Antwort auf die Frage liefern würden, aber man kann es als Kombination von Schifahren und Treppensteigen betrachten. Damit ergibt sich beim Aufstieg eine Belastung des Kniegelenkes zwischen dem 4- und 6-fachen des Körpergewichtes und bei der Abfahrt je nach Gelände und Fahrkönnen das 3,5- bis 8-fache des Körpergewichtes.
Zusätzlich birgt sportliche Aktivität wie Skitourengehen mit einigen nicht oder nur schlecht kalkulierbaren Faktoren das Risiko für Verletzungen wie Frakturen oder Bänderrisse.
Insgesamt ist die Verletzungshäufigkeit bei Prothesenpatienten aber gering, da offensichtlich von den Patienten selbst Sportarten gewählt werden, die sie gut beherrschen.
Somit kann man die Antwort vielleicht so zusammenfassen: es ist definitiv nicht wurscht, da der Stress auf das Inlay durchaus Ausmaße annehmen kann, die es schädigen, aber es ist auch nicht Wahnsinn, solange das Skitouren gehen mit adäquatem Können, in moderatem Gelände und bei guten Schneeverhältnissen ausgeübt wird.
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