Österreich liegt bei der Anzahl künstlich implantierter Kniegelenke im internationalen Spitzenfeld. Die meisten Patientinnen und Patienten sind mit ihrem neuen Gelenk zufrieden – doch was tun, wenn das nicht der Fall ist?
Bis man nach einer Knieprothesenoperation schmerzfrei gehen kann, dauert es einige Monate. Eine gute Therapie sowie Bewegung sind nach erfolgreicher Operation unerlässlich, um kontinuierlich die Schmerzen zu verringern und die Funktion zu verbessern. Ziel ist ein sogenanntes „vergessenes Knie“ – die Operierten denken gar nicht mehr an das Kunstgelenk.
Sind nach Monaten noch stärkere Beschwerden oder eine störende Bewegungseinschränkung vorhanden oder verschlechtern sich diese gar, gehört das Gelenk von Spezialisten untersucht. In einem eigens dafür entwickelten Algorithmus nehmen wir Prothesen akribisch unter die Lupe, um mögliche Ursachen zu identifizieren.
Am Röntgen und in der Computertomographie werden Winkel und Drehung der Prothese vermessen und es wird eine mögliche Lockerung festgestellt. Laborchemisch (mittels Blutprobe und Gelenkspunktion) wird nach eventuellen Hinweisen für einen schleichenden Infekt gesucht. Berichten Betroffene von einem „Schraubstock-Gefühl“ am Knie, können sie an Arthrosefibrose – einer narbigen Verdickung der Gelenkkapsel – erkrankt sein. In einer Vielzahl der Fälle ist es aber möglich, den Patientinnen und Patienten mit konservativen, aber auch operativen Verfahren zu helfen. Eine schlechte oder gar nicht funktionierende Prothese muss nicht in allen Fällen „ausgehalten“ werden.