Wenn sich bei älteren Patient:innen die Gehstrecke schmerzhaft verkürzt, kann das auf eine Vertebrostenose – im Volksmund „Schaufensterkrankheit“ – zurückzuführen sein. Dabei treffen mehrere Verschleißerscheinungen aufeinander: Die Bandscheiben verlieren im Laufe der Zeit an Flüssigkeit und somit an Volumen und Höhe. Degenerativ bedingt vergrößern sich zudem die kleinen Wirbelgelenke und die Bänder verdicken sich. Dies führt zu einer sanduhrförmigen Verengung des Wirbelkanals, wodurch Druck auf die Nerven entsteht (Vertebrostenose).
Welche Symptome treten auf? Betroffene beschreiben, dass sie ihre Gehstrecken zunehmend verkürzen (als würden sie bei jedem Schaufenster stehenbleiben), es strahlen Schmerzen ein- oder beidseitig in die Beine aus. Nur beim Niedersetzen bzw. Vorbeugen erfahren sie Erleichterung. Im Fall von zusätzlichen starken Kreuzschmerzen kann auch eine begleitende Instabilität auftreten.
Wenn die konservativen Therapiemaßnahmen versagen und der Leidensdruck zu groß wird, kann diesen Patient:innen mit einer mikrochirurgischen Operation geholfen werden. Ähnlich wie bei Bandscheibenoperationen werden auch hier die Nerven entlastet. Im Fall einer zusätzlichen Instabilität mit starken Kreuzschmerzen kann das Verfahren mit einer Stabilisierungsoperation kombiniert werden. Die Patient:innen sind in der Regel drei bis sieben Tage im Krankenhaus und haben mit einer sechs- bis zwölfwöchigen Schonungsphase zu rechnen.