Die Helicobacter-pylori-Infektion ist weltweit eine der häufigsten Infektionen und kann zu einer Vielzahl von Magenerkrankungen führen. Ungefähr die Hälfte der Weltbevölkerung ist mit dem Bakterium infiziert. Es gibt aber große geographische Unterschiede – In Deutschland und Österreich liegt die Prävalenz bei ca. 35 Prozent. Helicobacter pylori wird von Mensch zu Mensch übertragen, meist im Kindesalter.
Das klinische Erscheinungsbild ist breit: Völlegefühl, Oberbauchschmerzen oder Übelkeit sind typisch, weiters treten Appetitlosigkeit und Mundgeruch auf. Häufig bleiben Betroffene jedoch beschwerdelos.
Die Diagnostik kann invasiv (d. h. Probenentnahme aus der Magenschleimhaut) oder nichtinvasiv (mittels C13-Atemtest oder Stuhlprobe) erfolgen.
Bei mildem Verlauf ist eine Therapie nicht zwingend notwendig. Angezeigt ist sie jedoch bei Geschwüren im Magen oder im Zwölffingerdarm, Blutungen im oberen Verdauungstrakt, Magenkrebs bei erstgradigen Verwandten, einem MALT-Lymphom des Magens oder vor der Therapie mit bestimmten Schmerzmitteln. Bei unspezifischen Beschwerden, Eisenmangelanämie oder Reizmagen kann eine Therapie durchgeführt werden.
Die Behandlung erfolgt durch eine Eradikationstherapie: Hier werden zumindest zwei Antibiotika sowie ein Magensäureblocker über ein bis zwei Wochen eingenommen. Eine Re-Infektion nach erfolgreicher Behandlung ist bei Erwachsenen sehr selten (< 1% pro Jahr).