Spezialist:innen des Hauses sprechen darin kurz über aktuelle Themen oder Inhalte, die ihnen besonders am Herzen liegen und tragen so zur Aufklärung der Bevölkerung bei. Die Tipps helfen z. B. bei der Vorbeugung von Verletzungen, erleichtern die Einschätzung gesundheitlicher Probleme oder geben Auskunft darüber, bei welchen Symptomen ein Facharzt bzw. eine Fachärztin aufgesucht werden soll.
Expertentipp
Phimose – wenn die Vorhaut vorne bleibt
Die Phimose ist definiert als Verengung der Vorhaut, was zur Folge hat, dass sie sich nur schwer oder gar nicht hinter die Eichel zurückziehen lässt. Davon zu unterscheiden sind Schnürringbildung bei relativer Verengung und Verklebungen der Vorhaut.
Die Verengung der Vorhaut ist bis zum dritten Lebensjahr physiologisch. Das heißt, sie tritt bei fast allen Jungen auf und verschwindet im Normalfall bis zur Pubertät.
Solange die Phimose im Kleinkindesalter asymptomatisch bleibt, bedarf es keiner Maßnahmen. Erst ab dem Schuleintritt wird laut Leitlinien eine Therapie empfohlen. Bei der konservativen Behandlung – mit ca. 80-prozentiger Erfolgsrate – tragen Betroffene regelmäßig eine kortisonhaltige Salbe auf und ziehen die Vorhaut so oft wie möglich vorsichtig zurück. In ca. 50 Prozent kann es jedoch zu einem Rezidiv kommen.
Die narbige Vorhautverengung, welche meist durch wiederkehrende Entzündungen oder durch Lichen sclerosus – eine Hauterkrankung – bedingt ist, spricht nicht auf eine Kortison-Salben-Therapie an.
In diesem Falle bzw. nach erfolglosen konservativen Maßnahmen ist eine chirurgische Therapie zielführend. Die Beschneidung – ein kleiner Eingriff – wird tagesstationär durchgeführt. Während bei vorhauterhaltenden Operationsmethoden in 20 bis 30 Prozent erneut operiert werden muss, ist dies bei einer kompletten Beschneidung nicht zu erwarten.
Sanatorium der Kreuzschwestern GmbH
Lärchenstraße 41